Die stumme Serenade

Operette von Erich Wolfgang Korngold

+++ Ausgezeichnet mit dem Operettenpreis "Frosch des Monats", März 2017. Verliehen durch BR-Klassik +++
Musikalische Leitung

Roland Fister

Inszenierung

Tobias Materna

Bühnen- und Kostümbild

Lorena Díaz Stephens und Jan Hendrik Neidert

Dramaturgie

Renate Liedtke

Premiere

25.02.2017 

Landestheater Coburg
 
Mit

Anna Gütter | Kerstin Hänel | Jelena Bankovic | Stephan Ignaz | Joanna Stark | Eva Maria Fischer | Salomón Zulic del Canto | Dirk Mestmacher | Felix Rathgeber | Thorsten Köhler | Niklaus Scheibli | Stephan Mertl | Manfred Völkl 

Philharmonisches Orchester des Landestheaters Coburg 

Statisterie

 

Fotos

Andrea Kremper

 

Hollywood liegt an der Itz

Großes Kino im Landestheater. (...) Der entscheidende Kniff dieser Neuinszenierung: Lorena Diaz Stephens und Jan Hendrik Neidert als Ausstattungsteam für Kostüme und Bühnenbild lassen das Stück im Hollywood der 30er Jahre spielen. Die Bühne wird zum filmischen Drehort, an dem die Gesetze der Logik für einen ebenso amüsanten wie kurzweiligen Abend außer Kraft gesetzt werden. (...) Diese Coburger Premiere, der ausdauernde Schlussbeifall beweist es, liefert beste Argumente für ein lang vergessenes Werk.

Coburger Tagblatt, 27.02.2017

 

Hörbeitrag auf Deutschlandfunk

 
Bombenstimmung in Napoli

(...) Die prachtvollen Kostüme sind der jeweiligen Figur auf den Leib geschnitten und skizzieren genau Beruf und gesellschaftliche Stellung. So entfaltet sich ein farbenfroher Kosmos in wandlungsfähigen Bildern auf der Drehbühne mit einem Kinoeingang, einem Büro und einem Modegeschäft (Bühnenbild und Kostüme Jan Hendrik Neidert und Lorena Díaz Stephens).  (...) Es gibt Bravos und begeisterten Applaus (...)

Neue Presse. 27.02.2017

 

Vorbericht im Bayrischen Rundfunk

 
VIelleicht doch ein Meisterwerk

(...) In Coburg enttäuscht Tobias Maternas Inszenierung an diesem enorm umjubelten Abend nicht. Hier besann man sich darauf, dass Korngold auch als Filmmusikkomponist in die Geschichte einging – also spielt die Handlung zum einen vor einem (im Übrigen von Jan Hendrik Neidert und Lorena Diaz Stephens herrlich gebauten) Kino der 30er, 40er, 50er Jahre. (...)

deropernfreund.de, 25.02.2017

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Kritik im Bayrischen Rundfunk

 

Aus der Begründung der Jury zum Operettenpreis "Frosch des Monats"

(...) Ein Kino bildet denn auch das Zentrum des Bühnenbilds, kreisrund über der Drehbühne prangt der Titel: Die stumme Serenade. Durch einfache Drehung wird daraus ein  Modesalon, das Büro des Ministerpräsidenten, das Haus der Filmdiva oder ein Gerichtssaal. Damit sind die vielen Verwandlungen geschickt gelöst und außerdem Milieu und Flair perfekt getroffen. Überhaupt besitzt die Ausstattung von Jan Hendrik Neidert & Lorena Diaz Stephens Klasse. Vor allem die Kostüme, die ja eine zentrale Rolle im Stück spielen, sind originell und glamourös, wie man es von einem Landestheater kaum erwarten würde, Chapeau! (...)

Los geht´s …  
… mit großem Kino. Eine runde Fassade im Stil der 1950er, Plakate und in großen Lettern der Titel: Die stumme Serenade. Die Erwartung steigt, die Kinobesucher trudeln ein, verschwinden hinter Klapptüren, und heraus kommt die Diva.
Überraschung:
Die Geschäftsführerin des Modesalons Coclé trägt nicht nur ein extravagantes Glockenkleid, sondern in diesem steckt auch noch ein Mann: Schauspieler Stephan Ignatz. Er macht aber aus der Rolle keine Transvestiten-Nummer, sondern das einfühlsame Porträt einer unglücklich Liebenden.
Verblüffend:
Wie stilsicher und gekonnt die Mannequins im Modesalon Coclé sich bewegen. Und vor allem, welche wirklich wunderbaren Modelle sie dabei tragen. So, als wären sie in Paris und nicht in Coburg.
Herausragend:
Die Stilsicherheit, mit der Regisseur Tobias Materna, das Genre beherrscht und die man heute ganz selten findet: Er weiß, wie man Operettendialoge spricht, wie man Operettennummern singt, wie man sich auf einer Operettenbühne bewegt und welche Rolle das Kostüm dabei spielt. Aus dem stimmigen Ineinandergreifen all dieser Elemente entsteht ein gelungener Theaterabend.