Orfeo ed Euridice
Oper von Christoph Willibald Gluck
Inszenierung
Kerstin Steeb
Musikalische Leitung
Steffen Müller-Gabriel
Bühnen- und Kostümbild
Lorena Díaz Stephens und Jan Hendrik Neidert
Choreographie
Francesco Vecchione
Chor
Wolfgang Müller-Salow
Licht
Hans-Joachim Köster
Dramaturgie
Rebecca Graitl
Regieassistenz
Tobias Kramm
Premiere
29.02.2020
Theater Hagen
Mit
Anna-Doris Capitelli | Angela Davis | Christina Piccardi | Chor des Theaters Hagen | Ballett Theater Hagen | Orchester Theater Hagen
Foto
Klaus Lefèbvre | Lorena Díaz Stephens




















Ein Abend voller Glücksmomente
Am Theater Hagen macht die hochbegabte junge Mezzosopranistin Anna-Doris Capitelli jetzt Glucks Orpheus und Eurydike zu einem Abend voller Glücksmomente und tiefer Erkenntnisse. Zusammen mit einem großartigen Ensemble sowie Bildern voller Macht und Poesie entsteht eine berührende Inszenierung über Trauer, Tod und Loslassen. Das Publikum feiert sie mit lang anhaltendem Beifall im Stehen. […] Die Macht und die Schönheit dieser reduzierten Schwarz-Weiß-Bilder ist überwältigend. In ihnen gewinnt die spätbarocke Musik ein Schwingen und Schweben, das Glucks Töne sprachmächtig werden lässt. […] Die Philharmoniker spielen mit flexiblem, federndem Puls; die Streicher setzen wenig Vibrato ein, das verleiht dem Satz wunderbare Transparenz. […] Angela Davis singt die Eurydike mit tragfähigem, farbenreichem Sopran. Und Anna-Doris Capitelli ist mit einem ungewöhnlich schön timbrierten, gut geführtem Mezzosopran gesegnet, mit dem sie ihren Orpheus zum Herzensbruder aller Trauernden macht.
Westfalenpost / Westfälische Rundschau, 01.03.2020
Begeisterter Beifall
Mit einer ebenso sensiblen wie intensiven Neuproduktion von Christoph Willibald Glucks Oper Orpheus und Eurydike beschert das Theater Hagen seinem Publikum anderthalb nachdenklich stimmende Stunden auf hohem Niveau. Sowohl szenisch als auch musikalisch.[…] Das alles inszeniert Steeb mit feiner, äußerst detailreich ausgearbeiteter Personenführung, die jede Erschütterung der Personen minutiös zum Ausdruck bringt. […] Für adäquate Bilder sorgt das Bühnen- und Kostümbildner-Duo Lorenza Diaz Stephens und Jan Hendrik Neidert mit einfachen, aber umso schlüssigeren und eindrucksvollen Ideen. […] Das Philharmonische Orchester Hagen wird von Steffen Müller-Gabriel mit viel Gespür für den elegischen Tonfall, aber auch für die dramatischen Zuspitzungen des Stücks durch den Abend geführt. Einen vokalen Kraftakt hat Anna-Doris Capitelli in der Titelrolle zu bewältigen. Eine charismatische junge Sängerin mit einem in allen Lagen weich und mühelos ansprechenden Mezzosopran […] Angela Davis verkörpert eine ungewöhnlich dynamische Eurydike, die dem Drängen und Flehen ihres Gatten selbstbewusst entgegentritt. Entsprechend kraftvoll setzt sie ihren gesunden Sopran ein, so dass das große Duett im Schlussakt einen Höhepunkt an Spannung beschert. […] Begeisterter Beifall des Premieren-Publikums für eine eher stille und introvertierte Produktion, die zu den besten der Hagener Saison zählen dürfte.
O-Ton, Kulturmagazin mit Charakter, 01.03.2020
Große Kunst in Hagen
Am 29. Februar konnten die Mitglieder des Theater Hagen wieder einmal eine Premiere auf die Bühne bringen, auf die sie stolz sein können. […] Der Chor hatte am heutigen Abend nicht nur gesanglich, sondern auch choreografisch einiges zu leisten und zu bieten, was auch in gewohnter Weise hervorragend gelang. Es blieben keine Erwartungen unerfüllt. Aus dem Ballettensemble wirken bei jeder Vorstellung acht Tänzer*innen mit Die Choreografie wurde von Mitgliedern der Compagnie und Francesco Vecchione gemeinsam erarbeitet. Eine kraftvolle, moderne tänzerische Darbietung. Chor und Ballett verschmolzen zu einer Gruppe, deren Sogwirkung man sich nicht entziehen konnte. […] Die Hagener zeigen wieder einmal, auch kleinere Häuser machen großartige Kunst. Nachdem der letzte Ton verklungen war, durften sich die Künstler*innen auf der Bühne mehr als verdient in einem Applaus baden, der mehr als 10 Minuten andauerte und diverse Vorhänge erforderte.
Das Opernmagazin, 01.03.2020
„Gesamtkunstwerk“
Schon allein der drei Sängerinnen wegen lohnt es sich, nach Hagen zu fahren und eine Vorstellung von Glucks Orpheus und Eurydike zu besuchen. […] Sängerinnen und Chor waren hörbar eng verzahnt mit dem Orchester, sichtbar im halb hochgefahrenen Graben sitzend, unter Steffen Müller-Gabriel. So wurden die emotionalen Aufs und Abs der Personen schon allein durch die musikalische Umsetzung sehr deutlich. Das wird bei vielen Besuchern noch lange nachklingen. Insgesamt: Das Ineinandergreifen von Gesang, Musik, Ballett und Inszenierung war so dicht, dass der Gedanke an ein frühes „Gesamtkunstwerk“ nicht ganz fehl am Platze sein dürfte.
Deianira. Das Kulturportal. 01.03.2020